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Hygienefanatiker sind eine leichtgläubige Zielgruppe

Es gibt in meinen Augen keine Gründe für den Einsatz von antibakteriellen Seifen (oder Lotionen) in Privathaushalten (außer vielleicht, dass man einen Kranken pflegt oder ein immun-geschwächter Mensch Teil des Haushalts ist). Die übertriebene Hygiene führt dazu, dass das Immunsystem schwächer wird; außerdem fördert die sterile Umgebung das Aufkommen von Allergien bei Kindern. Man kann also sagen, dass der Gebrauch von antibakteriellem Gedöns sogar schädlich ist.

Dank von Angst und Schuld geprägter Werbekampagnen (Du willst doch nicht, dass deinem Kind was passiert?!) ist der Konsum von antibakterillem Zeug in den letzten Jahren trotzdem gewachsen. Inzwischen scheint der Markt heiß umkämpft zu sein; jedenfalls versuchen die Hersteller jetzt, sich voneinander abzusetzen.

Den in meinen Augen fragwürdigsten Ansatz wählt die Firma, die folgenden Werbeclip im irischen Fernsehen geschaltet hat:

Anscheinend sind die wenigen Sekunden zwischen der Benutzung eines Seifenspenders und dem Waschen der Hand ein großes Problem. Hunderte von Bakterien können sich auf dem Seifenspenderknopf befinden! Fakt: ein sauberer, firscher Kopfsalat hat um die 10’000 Bakterien/cm²; Hunderte von Bakterien ist also alles andere als dreckig! Und um diese gefährliche Kontamination von wenigen Sekunden zu vermeiden kaufen die Hygienefanatiker für teures Geld so einen Blödsinn…

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